Kolumne
Merz hört mit: Kurze Geschichte der Gesetzgebung - In Stein gegossen und in Papier gemeißelt oder?
Fulda/ Gießen. Früher, in den guten alten analogen Zeiten war es so, dass der Mensch, wenn er sein ebenso angeborenes wie in der Regel zu nichts Vernünftigem führendes Mitteilungsbedürfnis nicht mehr unterdrücken konnte, zunächst Höhlenwände bemalte, um die Dickhäuter seines Zeitalters dem Gespött der Nachwelt auszuliefern. Danach entdeckte er den zivilen Zweitnutzen, unter Fachleuten gerne auch „dual use“ genannt, des Faustkeils und ritzte onstone-Bestellungen an den Mammutsteak-Lieferservice an die dafür vorgesehenen Stellen.
Merz hört mit: „DAS GROSSE NEUJAHRSSPECIAL” DIE HIGHLIGHTS 2017, TEIL IV
Fulda/ Gießen. Auch das Jahr 2017 war ein gutes Jahr, jedenfalls vom Standpunkt des Papyrrhussiege-Sammlers gesehen: über 300 neue Einträge können am Jahresende verzeichnet werden. Zwischen „Fäkalien auf der leichten Schulter“, „atmenden Deckeln und Programmen“, „nachhaltigen und flachen Füßen“ und „vorweihnachtlichen Nebelkerzen“ wird die Auswahl immer schwieriger. Deshalb kann es in diesem Jahr nicht nur eine Sammlung der Highlights geben und Fans dieser Kolumne können sich deshalb auf drei weitere Ausgaben freuen.
Merz hört mit: „DAS GROSSE NEUJAHRSSPECIAL” DIE HIGHLIGHTS 2017, TEIL III
Gießen/ Fulda. Auch das Jahr 2017 war ein gutes Jahr, jedenfalls vom Standpunkt des Papyrrhussiege-Sammlers gesehen: über 300 neue Einträge können am Jahresende verzeichnet werden. Zwischen „Fäkalien auf der leichten Schulter“, „atmenden Deckeln und Programmen“, „nachhaltigen und flachen Füßen“ wird die Auswahl immer schwieriger. Deshalb kann es in diesem Jahr nicht nur eine Sammlung der Highlights geben und Fans dieser Kolumne können sich deshalb auf drei weitere Ausgaben freuen.
Merz hört mit: „DAS GROSSE NEUJAHRSSPECIAL” DIE HIGHLIGHTS 2017, TEIL II
Fulda/ Gießen. Auch das Jahr 2017 war ein gutes Jahr, jedenfalls vom Standpunkt des Papyrrhussiege-Sammlers gesehen: über 300 neue Einträge können am Jahresende verzeichnet werden. Zwischen „Fäkalien auf der leichten Schulter“, „atmenden Deckeln und Programmen“, „nachhaltigen und flachen Füßen“ wird die Auswahl immer schwieriger. Deshalb kann es in diesem Jahr nicht nur eine Sammlung der Highlights geben und Fans dieser Kolumne können sich deshalb auf drei weitere Ausgaben freuen.
Merz hört mit: „DAS GROSSE NEUJAHRSSPECIAL” DIE HIGHLIGHTS 2017, TEIL I
Fulda/ Gießen. Auch das Jahr 2017 war ein gutes Jahr, jedenfalls vom Standpunkt des Papyrrhussiege-Sammlers gesehen: über 300 neue Einträge können am Jahresende verzeichnet werden. Zwischen „Fäkalien auf der leichten Schulter“, „atmenden Deckeln und Programmen“, „nachhaltigen und flachen Füßen“ wird die Auswahl immer schwieriger. Deshalb kann es in diesem Jahr nicht nur eine Sammlung der Highlights geben und Fans dieser Kolumne können sich deshalb auf drei weitere Ausgaben freuen.
Merz hört mit: Schnipsel
Fulda/Gießen. Wann sind eigentlich aus Träumen “Narrative ” geworden? – Und warum können wir statt „storytelling“ nicht einfach Geschichten erzählen?
Das Papier ist nicht in den Stein gemeißelt, auf den es gedruckt ist. Es darf auch nicht in Stein und Meißel gegossen werden. Der Stein ist nämlich das Papier nicht wert, auf das er gemeißelt ist.
Nichts ist so auf Papier gemeißelt wie bedrucktes Papier, in das ein Stein gewickelt ist.
Merz hört mit: Jamaica Farewell
Fulda/Gießen. Fünf Stunden mit dem Zug nach Berlin und immer noch nicht in Jamaika. Und Scheißwetter ist auch. Blöd.
Am Montag immer noch nicht in Jamaica aufgewacht. Aber dafür, dass angeblich ein Erdbeben stattgefunden hatte, habe ich gut geschlafen. Das Hotel stand auch noch. Bloß das Wetter war immer noch scheußlich. Also eigentlich alles wie immer.
Merz hört mit – Auf dem Flickenteppich bleiben!
Gießen/ Fulda. Das Bodenständige erfreut sich in Gesellschaft und Politik größten Ansehens. Mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen resp. im Leben zu stehen ohne gleichzeitig auf beiden, den Beinen nämlich, zur Unzeit Hurra zu rufen ist Beleg äußerster Realitätstauglichkeit und Nüchternheit.
Merz hört mit – „DAS GROSSE NEUJAHRSSPECIAL – DIE HIGHLIGHTS 2016, TEIL II
Fulda/ Gießen. Das Jahr 2016 war ein gutes Jahr, jedenfalls vom Standpunkt des Papyrrhussiege-Sammlers aus gesehen: über 250 neue Einträge können am Jahresende verzeichnet werden. Da gleichzeitig der „qualitative Quantensprung“ geschafft und die „Augenhöhe zwischen Quantität und Qualität“ (s.u.) erreicht wurde, wird die Auswahl immer schwieriger. Deshalb kann es in diesem Jahr nicht nur eine Sammlung der Highlights geben und Fans dieser Kolumne können sich deshalb auf drei weitere Ausgaben freuen.
Merz hört mit – „DAS GROSSE NEUJAHRSSPECIAL – DIE HIGHLIGHTS 2016, TEIL I
Augenhöhe zwischen Quantität und Qualität
Merz hört mit – Äpfel und Birnen – Ein Vergleich
Gießen/ Fulda. An alle, die sagen, man könne (und dürfe) Äpfel nicht mit Birnen vergleichen! Ein für allemal: Kann (und darf) man doch! Hier der Beweis: Äpfel und Birnen gehören zu dem, was man umgangssprachlich Obst nennt. Beide wachsen auf Bäumen. Beide haben eine Schale, die meist vor dem Verzehr durch Schälen entfernt wird. Man kann beide zu Obstsalat verarbeiten. Aus dem Apfel kann man auch Ebbelwoi machen und Apfelessig, was manche für dasselbe halten. Dergleichen hat man von der Birne noch nicht gehört.
Merz hört mit – SCHNIPSEL: Mir fällt zu Trump nichts ein
Fulda/ Gießen. SCHNIPSEL – Mir fällt zu Trump nichts ein.
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George „Dubbya“ Bushs legendärer Satz“ They’ve misunderestimated me.“ könnte im Falle Trump zur traurigen Wahrheit werden.
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Diese Frechheit muss man fast schon wieder bewundern bei einem Mann, der wochenlang von Wahlbetrug schwadronierte und das Ergebnis nur im Fall seines eigenen Siege anerkennen wollte: „Donald Trump called a recount of votes being prepared in Wisconsin a scam, insisting Saturday that his presidential win should be respected, not ‚challenged and abused.'“
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Merz hört mit – Steilvorlage ins Abseits
Fulda/ Gießen. Fußball, so viel ist sicher, ist ein rätselhaftes, vielerlei Deutungen zulassendes Phänomen. Diese Tatsache macht ihn der Politik wesensverwandt. Vom Fußball wird gesagt, er sei nicht etwa eine Sache auf Leben und Tod, nein: es sei mit ihm noch viel schlimmer. Lässt sich genau das nicht auch von der Politik sagen, freilich mit dem Unterschied, dass diese auch dann viel schlimmer ist, wenn es nicht um Leben und Tod geht?
Merz hört mit – SCHNIPSEL
VERBOTEN SIND AB SOFORT
das Tragen von Burkas beim 110-m-Hürdenlauf
das Tragen von Badekappen außerhalb von Schwimmbädern
das gleichzeitige Tragen von kurzen Hosen, Sandalen und Tennissocken in der Öffentlichkeit
das Herunterhängenlassen von Hosen unter die Kniekehle
das Vorzeigen von mehr als 1 qm Tattoo/Person in der Öffentlichkeit.
SICHERHEITSPOLITIK
Merz hört mit – LA MANNSCHAFT,LE GAULEITER – NOTIZEN VOM NACHBARN
Fulda/ Gießen. Mein Satz der Woche gleich am Anfang: „Mir fehlt die Verortung in der Lederhose.“ (Frauke Petry, 4.Juni 2016, zitiert nach GAZ, 6. Juni 2016) Ich würde ja sagen, der Frau fehlt was ganz anderes, aber zumindest für den Satz wird sie für ewig in meinem Gedächtnis bleiben!
„Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.“ Das ist richtiger als der Geißler sich träumen lässt.
„Ein ideeller Faktenckeck auf Augenhöhe“ (H. Geißler) Genau das hat uns noch gefehlt.
Merz hört mit – Quo vadis, Scheideweg?
Gießen/ Fulda. Auf dem beschwerlichen Weg des Menschen durch das Jammertal seiner Existenz gibt es viele Orte, an denen dieser Weg ins Stocken gerät. Von einigen haben wir in dieser Kolumne schon gesprochen, z.B. vom Rubikon, von Canossa, von Waterloo. Kein Ort ist freilich mit mehr Mythen beladen als: der Scheideweg!
Merz hört mit – Der Narrativ von der Erfolgsgeschichte
Gießen/ Fulda. Dass nichts erfolgreicher ist als der Erfolg ist eine hinreichend bekannte Tatsache.
Merz hört mit – Nach Clausnitz ist vor Bautzen und nach Bautzen ist vor …
Fulda/ Gießen. Der Leiter des Flüchtlingsheims in Clausnitz heißt Hetze, ist in der AfD, hält bei anderer Gelegenheit Brandreden gegen Flüchtlinge. Sowas kann man gar nicht erfinden! Der Ausländerbeauftragte des Freistaates Sachsen spricht im Zusammenhang mit den Vorgängen in Clausnitz und Bautzen von „hohen zivilisatorischen Defiziten“. Süß, oder?
Kurt Tucholsky, Der Mensch (1925): „Außer den Menschen gibt es noch Amerikaner und Sachsen. Aber die haben wir noch nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der nächsten Klasse.“
Merz hört mit – Vorverurteilung für den Generalverdacht
Gießen/ Fulda. Vor vielen vielen Jahren, in den guten alten Zeiten der guten alten Bundesrepublik, als Kohl noch Kanzler, ein Mann noch ein Mann und vor allem ein General noch ein General war, da begab es sich, dass sich gegen einen solchen General-Mann ein Verdacht erhob, er – der General – sei zwar ein Mann, aber eben doch kein richtiger Mannskerl, weil anderen Männern viel zu zugeneigt und daher des Generalseins nicht mehr würdig. Daraus entstand in Windeseile ein sogenannter General-Verdacht, dem sich schon bald die Vorverurteilung beigesellte.
Merz hört mit – Was soll das Kind denn mal werden?
Fulda/ Gießen. Eltern, wenn Ihnen ein Kind geboren wird oder geboren worden ist, machen sich ununterbrochen Sorgen. Welchen Namen soll man wählen? Welchen Tanzkurs, welche Schule soll es besuchen? Wohin zur musikalischen Früherziehung? Welchen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten nimmt man? Ist es vielleicht hochbegabt? Fragen über Fragen. Die wichtigste aber ist und bleibt: Was soll das Kind bloß mal werden? Gerade in den Zeiten des No-Future war diese Frage der Alpdruck aller Väter und Mütter.
Weihnachtsspecial: Die schönsten Papyrrhussiege des Jahres 2015
Fulda/ Gießen. Aufmerksame Leserinnen und Leser dieser Kolumne werden die immer mal wieder eingestreuten Zitate – vor allem, aber nicht nur – aus dem Hessischen Landtag registriert haben, Zitate, die ich seit jetzt mehr als acht Jahren unter der Überschrift „Papyrrhussiege“ (eine Wortschöpfung meines Freundes Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und der SPD-Hessen) sammle. Die Sammlung umfasst mittlerweile 1168 Einträge, Tendenz stark steigend. Zu Weihnachten wieder eine kleine, aber nicht völlig unrepräsentative Auswahl aus dem letzten Jahr:
Merz hört mit – Syphilos im Augiasstall
Gießen/ Fulda. Zu den bekanntesten Herkules-Aufgaben gehörte bekanntlich das Ausmisten der Ställe des Augias.
Merz hört mit – Nach Paris
Gießen/ Fulda. “Nichts wird mehr so sein wie früher” oder: “Paris ändert alles!” Beides grob falsch. Mindestens etwas bzw. zwei werden immer so sein wie früher bzw. werden sich nie ändern. Horst Seehofer und Markus Söder: So wie Seehofer immer der Horst sein und bleiben wird, so Söder der Vollhorst! Wie sagte die in diesen Tagen besonders schmerzlich vermisste Mutter aller Experten Peter Scholl-Latour: Allah ist mit den Standhaften!
Merz hört mit – Last exit Canossa
Fulda/ Gießen. Orte haben uns in dieser Kolumne schon häufiger beschäftigt. Wir waren vor Ort im Nirgendwo, auf dem Prüfstand und dem Verschiebebahnhof, auf allen schiefen Ebenen und letztens auch in Mekka. Aber nach Canossa gehen wir nicht! Es ist dies vielleicht die einzige Maxime, die einzige Doktrin, das einzige Dogma, die bzw. das wir mit Fürst Bismarck, dem Erfinder des Herings und des dazugehörigen Doppelkorns, gemeinsam haben.
Merz hört mit – Einmal Mekka und zurück!
Gießen/ Fulda. Vor ungefähr 2 Wochen, genauer vom 12. – 13. September, fand in der Hagener Stadthalle das 24. Stempel-Mekka statt und gewiss hätte sich kaum ein angemessenerer Ort für ein Ereignis finden lassen, mit dem die Stempel-Kunst-Bewegung „zurück zu den Anfängen“ pilgern wollte, legendenumwobene Anfänge, in denen es „weder Motiv-Stempel noch farbige Stempelkissen, wie es sie heutzutage auf dem (Sic!) Stempel-Mekka zu sehen gibt (gab) – von dem reichhaltigen Zubehör ganz zu schweigen“.
Merz hört mit – Legendenbildung
Fulda/ Gießen. Wir hatten uns in dieser Kolumne (vgl. „Wer nix wird wird Ikone“, 20. Oktober 2014) schon mit allerlei Fragen des Ein- oder Übergangs in die Bereiche der Ewigkeit beschäftigt. Dabei waren einige Aspekte offengeblieben. Nachdem die „Urgestein-Frage“ von den Kollegen vom „Streiflicht“ vorbildlich geklärt worden ist (vgl. Süddeutsche Zeitung, 22./23. August 2015), bleiben noch der Mythos und die Legende zu bearbeiten. Was ist eine Legende? „Die Legende ist eine dem Märchen und der Sage verwandte Textsorte bzw. literarische Gattung.
Merz hört mit – Bullshit-Bingo, Teil 3 (abscheuliche Adjektive)
Fulda/ Gießen. abundant – affin (z.B. in: online~, internet~, netz~, flughafen~, luftfahrt~, facebook~, SPD-~, vollzeit~, kultur~, wertpapier~, tarif~) – alternativlos – angedacht – angefasst – angefressen – angesagt – aufgesetzt – aufgestellt (v.a. breit ~) – ausdrücklich (der Jargon der Ausdrücklichkeit: ich sage das ~; vgl. auch: dezidiert) – belastbar (~ Infomationen) – betroffen (~heit, ~heitskultur) – committed – darstellbar (das ist so nicht~) – demografiefest – detaillistisch – dezidiert (ich sage das ganz ~; vgl. auch: ausdrücklich) – digital (z.B.
Merz hört mit – Bullshit-Bingo, Teil 2 (Verbal-Injurien)
Fulda/ Gießen. abbilden – abholen (wir müssen die Menschen ~) – abnicken – abplanen (s.a. aufplanen) – abrufen – abschichten – adressieren – akzentuieren – andocken – anmahnen – anteasern – aufplanen (s.a.
Merz hört mit – Kurzer Lehrgang der politischen Anatomie, Teil I
Fulda/ Gießen. Politik ist ein lebendiger Organismus, der sich aus vielen Einzelorganen bzw. –organismen zusammensetzt. Komplexität und Interdependenz bestimmen in hohem Maße das Geschehen. Da ist es schwer, den Durch- und Überblick zu behalten. Politik will mit Kopf und Herz, aber auch aus dem Bauch heraus gemacht werden, sie braucht Stand- und Spielbein, soll aber mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Breite Brust und grader Rücken sind ebenso vonnöten, wie Augenmaß und Augenhöhe.
Merz hört mit – Kurzer Lehrgang der politischen Anatomie, Teil III
Fulda/ Gießen. Kurzer Lehrgang der politischen Anatomie, Teil III: Breite Brust und gerader Rücken oder: Das Gesicht muss sich auf Augenhöhe begegnen! Nachdem wir uns in Teil I und II unseres „Kurzen Lehrgangs der politischen Anatomie“ einen Überblick über die unteren politischen Körperpartien verschafft haben, geht es heute um Oberkörper und Kopfpartie mit anhängenden Elementen.
„Das Kreuz mit dem Rücken.“ (Schlagzeile hr-online 13.02.2012)
Kurzer Lehrgang der politischen Anatomie, Teil II
Gießen/ Fulda. In Teil I des „Kurzen Lehrgangs der politischen Anatomie“ haben wir uns mit dem Bewegungsapparat im Allgemeinen und mit der Dialektik von Beweglich- und Standfestigkeit befasst, beides unabdingbare Voraussetzungen für jede Politik. Gerade diese Dialektik des statischen und des dynamischen Prinzips stellt für den Bewegungsapparat eine große Herausforderung, ja häufig – besonders bei nicht voll austrainierten politisch Aktiven, selbst bei Profis – eine extreme Belastung dar.
Merz hört mit – Programmvielfalt, öffentlich rechtlich
Dienstag, 1.April 2015MDR, 10:10 Uhr: Seehund, Puma & Co.WDR, 11:10 Uhr: Elefant, Tiger & Co.ARD, 11:35 Uhr: Nashorn, Zebra & Co.SWR/SR, 11:35 Uhr: Seehund, Puma & Co.
WDR, 12 Uhr: Pinguin, Löwe & Co.RBB, 12:15 Uhr: Panda, Gorilla & Co.Bayern, 12:55 Uhr: Elefant, Tiger & Co.NDR, 17:10 Uhr: Panda, Gorilla & Co.Andererseits:NDR, 11:30 Uhr: Im Reich des EisvogelsARD, 16:10 Uhr: Das Waisenhaus für wilde TiereMDR, 19:50 Uhr: Einfach tierischNDR, 20:15 Uhr: Expeditionen ins Tierreich
Merz hört mit – Zum Anfassen
Fulda/Gießen. Die grundlegende Erfahrung der Entfremdung, der der postmoderne Mensch in der globalisiert-virtualisierten Welt unterworfen ist, bringt es mit sich, dass seine Sehnsucht nach dem Unmittelbaren, Konkreten, sinnlich Erfahr-, Greif- und Anfassbaren sich ins Unendliche, ja man könnte sagen: ins Unanfassbar-Unbegreifliche steigert. Der homo hapticus muss etwas zum Anfassen, zum Begreifen haben, wenn er begreifen soll.
Merz hört mit – Wenn‘ s zum Schwur kommt
Gießen/ Fulda. Das „Einschwören“ gehört zu den Ritualen, die aus den Tiefen der Vergangenheit auf uns gekommen sind. Wir binden – uralten Gebräuchen folgend – durch Treueschwur uns selbst an eine Person oder Sache oder wir verpflichten oder vereidigen uns selbst oder andere darauf, eine Sache besonders nachdrücklich zu vertreten. So wie z.B. der amerikanische Präsident, der mit einer Rede vor dem Kongress versuchte, die „Amerikaner auf Gesundheitsreform einzuschwören“ (SPIEGEL-online, 9.
Merz hört mit – Fenster, Raster, Schiene, Korridor – Am sausenden Webstuhl der Zeit!
Fulda/ Gießen. In der ersten Ausgabe dieser Kolumne haben wir gelernt, dass man Fensterrahmen stricken kann, insbesondere Zeitfenster-Rahmen, denn das Zeitfenster ist fast immer „eng gestrickt“. Unklar geblieben ist der Zusammenhang von „Rahmen“, „Fenster“ und „Zeit“, also die Frage, ob der gestrickte Fensterrahmen als bedingender Rahmen – also als Rahmenbedingung – das Fenster einrahmt oder die Zeit.
Merz hört mit – Flugzeuge in Fenstern und Runde Tische in Korridoren
Fulda/ Gießen. Bisher sind uns die Fenster und die Korridore nur in ihrer zeitlichen Rahmenbedingtheit begegnet. Dabei haben wir auch die Frage des mehr oder weniger engen Strickens der Zeitfensterrahmen erörtert. Fenster und Korridor erscheinen hier als verwandt und als eng, begrenzt und begrenzend. Dabei sind sie doch auch große Ermöglicher. Das Fenster z.B. kam ja gerade als „window of opportunity“, als „Fenster der günstigen Gelegenheit“ zu seinen ersten vielbeachteten Auftritten auf der großen Bühne der Phrasen.
Merz hört mit – Gut Ding‘ will Prüfstand haben
Gießen. Es ist in der Politik so eingerichtet, dass jedes Ding den ihm gemäßen Platz zugewiesen bekommt und dass es dabei nicht nur zweckmäßig und gerecht, sondern vor allem nach dem dreifachen Motto „Alles an seinem Ort, alles zu seiner Zeit und gut Ding will Weile haben“ zugeht. Deshalb haben die Mächtigen dieser Welt, den Dingen, die sofort zu entscheiden sie keine Lust haben oder noch keine Gelegenheit hatten, einen festen Ort zugewiesen, und dieser Ort ist kein anderer als: der Prüfstand.
Merz hört mit – Chefsache
Fulda/ Gießen. Zu den vielen Methoden, ein Problem nicht gelöst oder eine Sache nicht erledigt zu bekommen, gehört – neben der Einrichtung eines Runden Tisches, der Einberufung eines Gipfels oder der Überweisung an einen Prüfstand* – die Erklärung des Problems resp. des Gegenstands zur „Chefsache“.
Merz hört mit – Die Stellschraube auf dem Prüfstand
Fulda/ Gießen. Wir hatten schon in der Kolumne über den „Prüfstand im Wandel der Zeiten“ der Stellschraube Erwähnung getan. Diese verdient eine genauere Untersuchung, ist sie doch eines der am meisten heimgesuchten Objekte resp. Instrumente der Politik.
Merz hört mit – Zwischen Monstranz, Mantra und Mandala
Fulda/ Gießen. Politik, so denkt der durchschnittliche Beobachter, ist ein profanes Geschäft, weit entfernt von Geist, Mystik und Spiritualität. Diese Auffassung hält einer kritischen Überprüfung nicht stand. Richtig ist vielmehr, dass Politik und religiöses Ritual näher beieinander liegen, als manchem lieb ist, weshalb es häufig zu folgenreichen Verwechslungen kommt.
Merz hört mit – Körpersprache oder: Mit breiter Brust auf Augenhöhe
Fulda/ Gießen. An diesem Tag des Endspiels bei der Fußballweltmeisterschaft, an dem die Nation focussiert ist auf den Gewinn des 4.Sterns, vulgo Titels, und an dem der Vater und vor allem die Mutti der Nation zum Zuckerhut eilen, um unserer Mannschaft – die übrigens noch keinen eigenen Namen hat, wie in Brasilien die Selecao oder in der Schweiz die „Nati“, der Ideenwettbewerb ist hiermit eröffnet – Rücken und Meniskus zu stärken, an diesem Tag also ist es angebracht, über die Beziehung von Fußball und Politik, von Körper und Geist, von Körper und Sprache, über Körpersprache zu sprechen.
Merz hört mit – Vor Ort im Nirgendwo
Fulda/ Gießen. Wo findet eigentlich Politik statt? Böse Zungen behaupten, nirgends. Demnach wäre Politik ein utopischer Zustand, da Utopie bekanntlich nichts anderes als „Nicht-Ort“ bedeutet. Da wir aber von mit „utopisch“ vernünftigerweise zu bezeichnenden Zuständen nach allgemeiner Auffassung weit entfernt sind, muss es Orte der Politik geben. Wir haben in dieser Kolumne (vgl. Kolumne Nr. 5) bereits länger über den Prüfstand als eine politisch bedeutsame Infrastruktureinrichtung gesprochen und auf deren chronische Überlastung hingewiesen.
Merz hört mit – Kein Ort. Nirgends. Niemals nicht.
Fulda/ Gießen. Es ist in dieser Kolumne letzthin über den Ort der Politik gesprochen worden. Das ist natürlich zu kurz gesprungen, denn vor Ort stellt sich die Frage an dieser Stelle auf einer ganz anderen Ebene. Würden wir die Frage nach dem Ort der Politik nur auf der räumlichen Schiene behandeln, dann wären wir schnell am Ende. Wenn wir die räumliche Schiene nicht als Experimentierfeld betrachten, auf dem die Schnittstellen des Raum-Zeit-Kontinuums bearbeitet werden, dann wird die Schiene schnell zum Irrweg, zum Holzweg, zur Einbahnstraße, ja: zur Sackgasse.
Merz hört mit – Die Mühen der Schiefen Ebene
Fulda/ Gießen. “Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns // Vor uns liegen die Mühen der Ebenen.“ Als Brecht das schrieb, hatte er – so darf man vermuten – nicht die geringste Ahnung, genau wie recht er damit hatte. Denn fast alle der ansonsten unerforschlichen Wege der Politik laufen irgendwann auf die Ebene hinaus – und ach: welche Mühe hat man da.
Merz hört mit – ein zu weites Feld
Gießen/ Fulda. Wir haben beim letzten Mal das Problem der Ebenen in Politik und Gesellschaft einer näheren Betrachtung unterzogen. Dabei stößt man geradezu zwangsläufig auf das weitläufige Problem des Feldes, dem sich deshalb ja auch zu Recht ein eigener Forschungszweig, nämlich die Feldforschung, widmet. Bereits mit der Entwicklung der Drei-Felder-Wirtschaft hat der Mensch die Konsequenz aus der Erkenntnis gezogen, dass Ebenen (vgl. Die Mühen der schiefen Ebene) vor allem aus Feldern bestehen und dass „das Felder (sind), auf denen man Geld regenerieren kann“ (MdL-SPD).
Merz hört mit – Verkrustete Doppelstrukturen
Gießen. Ein wichtiger, nun ja: Ort der Politik ist die Struktur. Wer sich nicht in den krummen, ja labyrinthischen Strukturen der Politik auskennt, der ist verloren, wie es weiland Theseus ohne Ariadnes Faden gewesen wäre. Die Strukturen durchziehen die Ebenen und Felder der Politik (vgl. Merz hört mit, 24.August und 7.September 2014) mit ihren wirren und verwirrenden Mustern wie das Fettgewebe ein gutes Steak. Sie sind ebenso allgegenwärtig wie undurchschaubar.
Merz hört mit – „Schnipsel“, „Megatrend Kultur“
Gießen/ Fulda. Aus einem Vortrag von Jeanette Huber (Mitglied der Geschäftsleitung des „Zukunftsinstituts“, Megatrend-Expertin) auf der Tagung der Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft, Bad Nauheim, 2.Oktober 2014: Vielfaltkultur, Kultur der Wahl, Erinnerungskultur, Rezeptionskultur, Netz- und Link-Kultur, Kultur der Offenheit für Veränderung, Kooperationskultur, (Hoch-) Leistungskultur. „Da öffnet sich die Schnittstelle zum Megatrend Wissenskultur.“ Aber auch: „Da möchte ich noch mal für die Schule in die Gasse springen!“ Oder der Freiheit eine Bresche hauen!
Merz hört mit – Wer nix wird, wird Ikone!
Gießen. „Wer nix wird, wird Wirt, und wer gar nix wird, wird Bahnhofswirt!“ Das wusste der Volksmund in früheren Zeiten, als es noch Bahnhofskneipen gab, also vor sehr langer Zeit, zu berichten. Es lag darin ein gewisser Trost selbst für die, die es nicht weiter als bis zum Berufspolitiker, Filmschauspieler oder Fußballprofi gebracht hatten. Sie alle wussten, da kann noch was kommen. Mancher wurde dann sogar noch Volkswirt.
Merz hört mit – Eine Phrase kommt selten allein
Gießen. Die Kassen sind immer knapp. Die Kante ist immer klar. Keine Ecke ohne Kante. Keine Ecke ohne Punkt. Kein Eckpunkt ohne Papier. Das Merkmal ist immer alleinstellend. Das Mittel ist immer allheilend. Das Rezept ist immer patent. Die Entwicklung führt immer weiter. Die Moral ist immer doppelt. Die Taktik ist immer Salami. Kein Verdacht ohne General. Keine Vermutung ohne Unschuld.Die Straßen sind Einbahn. Die Eisen sind heiß. Die Geschichte ist Erfolg und der Erfolg ist eine Geschichte. Das Ergebnis ist immer offen. Der Turm leuchtet. Die Exzellenz clustert. Kein Finger ohne Food.
Merz hört mit – Auf gutem Wege in der Einbahnstraße
Fulda/ Gießen. Wir haben in dieser Kolumne schon mehrfach die Frage des Ortes der Politik beleuchtet, leider ohne wirklich zu klaren Ergebnissen zu kommen. Umso verständlicher wird da, dass Politik und Politiker ständig unterwegs sind. Mit Gerhard Polt gesprochen: Politik, das ist ein ambulantes Geschwerl, weshalb auch auf diesem Feld (zum Verhältnis von Politik und Feld vgl. Kolumne vom 7. September 2014) von einer zunehmenden Ambulantisierung gesprochen werden kann, die nichts anderes ist als der politische Ausdruck der prinzipiellen Unbehaustheit des Menschen.
Merz hört mit – Das Allheilmittel ist kein Patentrezept
Gießen. Es ist wenig verwunderlich, dass angesichts des meist beklagenswerten Zustandes der Welt im Allgemeinen der Mensch nach Besserung, nach Erlösung strebt. Der moderne, ebenso nüchterne wie ernüchternde Hinweis auf zu verbessernde Rahmenbedingungen als einzig zur Verfügung stehende Remedur befriedigt nicht immer und nicht jeden. Deshalb wird schon von alters her, aber auch heute noch nach dem Königsweg zum Stein der Weisen, zum Allheilmittel und zum Patentrezept gesucht. Die Suche blieb und bleibt vergeblich, schon auf dem angestammten Feld des Allheilmittels, der Gesundheit:
Merz hört mit – SCHNIPSEL II
Gießen. ETÜDE IN A abbilden – abholen (wir müssen die Menschen ~) – abnicken – abplanen – abrufen – abschichten – abzocken – andenken (was ist denn da angedacht?) – andocken – anmahnen – ansagen (Das ist ziemlich angesagt!) – ansprechen (Frau Bundeskanzlerin, werden Sie in China die Menschenrechte ansprechen?) – anteasern – aufplanen – aufrufen (Das müssen wir noch mal geordnet ~) – aufsetzen – aufstellen (sich neu ~, breit aufgestellt sein) – aufschlagen (das ist hier aufgeschlagen) – ausgehen (von etwas ~) – ausloten.
Merz hört mit – Spagat am Ende der Fahnenstange
Gießen/Fulda. Kaum eine sportliche Übung wird in Politik und Gesellschaft so häufig benötigt und ist doch gleichzeitig so schwierig wie der Spagat, jene Dehnübung, an deren Ende man mit maximal gespreizten Beinen praktisch bewegungsunfähig am Boden sitzt. Dass z.B. „Banken im Spagat zwischen digitaler Welt und klassischer Filiale“ (www.infosat.de, 26.
Merz hört mit – Im Mehltau zu Berge wir zieh‘n, fallera
Gießen/ Fulda. Politik und Natur, das zeigt schon ein flüchtiger Blick, leben in symbiotischer Beziehung. Politik bietet Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt, ist manchmal gar das, was man in Flora und Fauna als „Wirtstier“ bzw. „Wirtspflanze“ bezeichnet.
Merz hört mit – Neujahrsansprache des Ministerpräsidenten
Fulda/ Gießen. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, am Ende eines jeden Jahres blicken wir in besonderer Weise zurück auf das Geleistete und ziehen Bilanz. Ich kann mit Freude feststellen: 2014 war ein gutes Jahr! Allein der Ausstoß an Papyrrhussiegen konnte fast verdoppelt werden. 354 Papyrrhussiege – zum Vergleich: 2013 waren es noch 182 – wurden errungen und für die Nachwelt festgehalten.