Merz hört mit – Neues von der Leitkultur

Der Tragödie Erster Teil

Fulda/ Gießen. Also sprach Thomas de Maizière: „Wir sind Kulturnation.“ Das ist natürlich viel zu bescheiden, aber Bescheidenheit ist ja eine sympathische, typisch deutsche Leitkulturnation-Eigenschaft. Wir sind Multi-Kulti-Nation. Hier der neueste Stand der Dinge: Kultur ~ des Abwartens; ~ des Alterns; ~ der Aufmerksamkeit; ~ des Behaltens; ~ der Belästigung; ~ des Eigentums; ~ des Friedens; ~des Fühlens; ~ des Gelingens; ~ des Genusses; ~ des Helfens; ~ des Heraushaltens oder auch: ~ der militärischen Zurückhaltung; ~ des Hinhörens; ~ des (genauen) Hinsehens; ~ der Investmentbanker; ~ des lebenslangen Lernens; ~ der Missbilligung; ~ der Misstrauensgesellschaft; ~ der Nachhaltigkeit; ~ der Offenheit; ~ der Offenheit und Kreativität; ~ der Offenheit für Veränderung; ~ der Reparatur; ~en der Reproduktion; ~ des Scheiterns; ~ des Schweigens; ~ des Selbermachens; ~ des Teilens; ~ des Todes; ~ des Vergnügens; ~ der Wahl; ~ des Wahnsinns; ~ des Weniger; ~ der Wertschätzung; ~ der Zurückhaltung; ~ der zweiten Chance resp. der 2., 3. und 4-Chance; (Konsequente) Abschieds~; Abstinenz~; Abwägungs~; Anerkennungs- (insbesondere: Feuerwehranerkennungs~); Ankommens~; Anmelde~; Kompetenzorientierte Aufgaben~; Aufnahme~; Ausgabe~; Begrüßungs~; Beharrungs~; Besorgnis~; Beteiligungs~; Betroffenheits~; Dank~; Diskussionskultur des offenen Visiers; Empörungs~ ; Erinnerungs~, Ermöglichungs~; Event~; Feedback-; Fehler~; Flirt~; Freistellungs~; Gesamt~; Gesprächs~; Häppchen~; Instabilitäts~; offene Konflikt~; Kooperations~; Leit~; Leistungs~ bzw. (Hoch-) Leistungs~; Miteinander~; Mut~; Netz- und Link-~; Organisations~; Präsenz~; Rezeptions~; Risiko~; positive Rückmeldungs~; Schulqualitäts~; Schul~ der Anerkennung; Streit~; Verabredungs~; Verabschiedungs~; Verbots~; Verdächtigungs~; Vereinbarungs-und Vernetzungs~; Vergabe~; Verhinderungs~; Verschwendungs~; Verteilungs~; Vertrauens~; Verzögerungs~; Vielfalt~; Vorurteils~; Wegwerf~; Wegschau~; Zivil~. Und natürlich vor allem: die gute, alte Willkommens~, gerne auch sozialräumliche Willkommens- und Anerkennungs~; familienbewusste Willkommens~; aber auch: Willkommensstruktur oder Willkommenswochen.

Wird fortgesetzt!

  • „Im Alltag ist es für uns von Bedeutung, ob wir bei unseren Gesprächspartnern in ein freundliches oder ein trauriges Gesicht blicken.“ (T. de Maizière) Oder in das des Bundesinnenministers oder in das von Frauke Petry. Jedenfalls wenn man nicht „Leitkultur“ ist.
  • “Wir zeigen unser Gesicht. Wir sind nicht Burka.“ Das ist bei manchen Gesichtern nicht unbedingt ein Vorteil.
  • „Wir geben uns zur Begrüßung die Hand.“ Und lecken uns nicht die Wangen, wie der Franzmann oder der Welsche. Und rümpfen uns auch nicht gegenseitig die Nasen wie der Eskimo.
  • „Wir sind Erben unserer deutschen Geschichte.“ Aber mancher hat das Erbe ausgeschlagen.
  • „Bach und Goethe “gehören” der ganzen Welt und waren Deutsche.“ Denn er war unser!
  • Die Gretchenfrage: „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion ? Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.“ Thomas der Glasermeister: „ In unserem Land ist Religion Kitt und nicht Keil der Gesellschaft.“
  • „Es ist selbstverständlich, dass bei einem politischen Festakt oder bei einem Schuljubiläum Musik gespielt wird.“ Und manchmal hören wir sogar die Glocken läuten.
  • Der Bundesleitagrikulturminister gibt bekannt: Bei uns haben die dicksten Bauern die dümmsten Kartoffeln! Und die dickste Leitkultur den dümmsten Innenminister.
  • Unser Thomas: „Über Sprache, Verfassung und Achtung der Grundrechte hinaus gibt es etwas, was uns im Innersten zusammenhält, was uns aus­macht und was uns von anderen unterscheidet.“

Unser Goethe:

Faust:
Der Tragödie Erster Teil. Nacht
Faust:
Auch hab ich weder Gut noch Geld, Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt; Es möchte kein Hund so länger leben! Drum hab ich mich der Magie ergeben, Ob mir durch Geistes Kraft und Mund Nicht manch Geheimnis würde kund; Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß Zu sagen brauche, was ich nicht weiß; Daß ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält, +++ (gerhard merz)